VITA VM LC flow: Kunstvoll und facettenreich mit Komposit individualisieren
Für ästhetische Rekonstruktionen in der Front kann die Hybridkeramik VITA ENAMIC mittels Verblendkomposit VITA VM LC flow (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) individualisiert werden. ZTM Urszula Mlynarska (Warschau, Polen) beschreibt in ihrem Fallbericht den gesamten Prozess einer Kronenversorgung der Zähne 11 und 12, beginnend bei der Planung über Wax-up und Cut-back bis hin zur Individualisierung. Darüber hinaus erläutert die Autorin, wie sich mit dem Verblendkomposit natürliche, facettenreiche Ergebnisse realisieren lassen.
1. Status nach Trauma
Eine inzwischen 23-jährige Frau hatte im Alter von 16 Jahren einen Fahrradunfall. Das Resultat war eine traumatische Kronenfraktur an 11 und 21 ohne Pulpabeteiligung und Dislokation. Die vitalen Zähne wurden sofort mit Komposit versorgt. Doch die Rekonstruktion ermöglichte weder Langzeitstabilität noch ein natürliches Erscheinungsbild, was die Patientin nicht zufriedenstellte. Ihr Wunsch war es, die Inzisiven hochästhetisch und stabil versorgen zu lassen. Um sie wunschgemäß zu versorgen, wurden VITA ENAMIC in Kombination mit VITA VM LC flow als Restaurationsmaterialien ausgewählt.
2. Farbbestimmung, Präparation und Kronenfertigung
Die visuelle Zahnfarbbestimmung erfolgte mit VITA Linearguide 3D-MASTER. Das Ergebnis wurde mit VITA Easyshade V digital überprüft. Ein VITA ENAMIC Rohling in der Farbe 1M2-HT wurde ausgewählt. Ein Wax-up auf einem Situationsmodell half dabei, das finale Behandlungsergebnis zu definieren. Es folgten die Präparation und die Abformung. Das hergestellte Meistermodell wurde mithilfe des 3Shape D850 (3Shape A/S, Kopenhagen, Dänemark) gescannt. Daraufhin wurde eine vollanatomische Krone digital konstruiert und ausgefräst. Nach der Einprobe wurde ein Cut-back inzisal und zentral durchgeführt.
3. Individualisierung der reduzierten Kronen
„Zur Individualisierung habe ich dann VITA VM LC flow verwendet. Das fließfähige Verblendkomposit bleibt exakt dort, wo ich ihn aufgetragen habe. So ist es einfach, während der Verblendung die Kontrolle zu behalten", berichtet Urszula Mlynarska. Dank der warmen Grundfarbe der Hybridkeramik konnte eine Kombination aus warmen und kalten Farben verwendet werden. Um einen dreidimensionalen Effekt entstehen zu lassen, empfiehlt die Zahntechnikerin das Zusammenspiel von opakeren und transluzenten Schichten. Urszula Mlynarskas Fazit zum Verblendkomposit: „Millionen von Kombinationen sind möglich. Nur unsere Fantasie ist das Limit."
4. Ausarbeitung und Befestigung
Nach der finalen Polymerisation der Verblendung wurden die Morphologie und Textur der Oberfläche mit Feinkorndiamantwerkzeugen gestaltet. Um natürliche Reflexionen zu erhalten, wurde die finale Politur mit einem Baumwollschwabbel und Diamantpolierpaste durchgeführt. Für eine verlässliche adhäsive Befestigung wurde das Lumen der Kronen mit 5 %-iger Flusssäure geätzt und danach silanisiert. Das Endergebnis zeigt eine hochästhetische Restauration, die sich ausgezeichnet neben die juvenilen Nachbarzähne integriert. Die junge Patientin war sehr zufrieden mit der „unsichtbaren" Rekonstruktion.
Bericht 08/16