VITA IMPLANT SOLUTIONS: Das implantatprothetische Versorgungskonzept
Für implantatprothetische Kronenrekonstruktionen mit VITA IMPLANT SOLUTIONS (IS)-Rohlingen (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) gibt es ein 3-Schritte-Versorgungskonzept. Es beginnt mit der Implantation und führt über die temporäre Versorgung für die Optimierung des Emergenzprofils zur definitiven keramischen Rekonstruktion. Sämtliche Rohlinge verfügen über eine integrierte Schnittstelle zu einer Titan-/Klebebasis (z.B. Sirona TiBase, Bensheim, Deutschland) und ermöglichen so eine effiziente Versorgung. Dr. Andreas Kurbad (Viersen-Dülken, Deutschland) erläutert mittels Fallbericht die einzelnen Schritte.
1. Der Patientenfall
20 Jahre nach der endodontischen Behandlung von Zahn 46 kam es bei einer 39-jährigen Patientin zu rezidivierenden akuten Beschwerden. Röntgenologisch zeigten sich mesial und distal periapikale Aufhellungen, die auf eine Knochenresorption hindeuteten. Nachdem eine Wurzelspitzenresektion nicht den gewünschten therapeutischen Erfolg brachte, sollte der Zahn knochenschonend extrahiert werden. Aufgrund des intakten Knochens unterhalb des Resektionsgebiets sollte die Lücke mittels geführter Sofortimplantation versorgt werden.
2. Prothetische Planung
Das gesamte Gebiss wurde initial mit der CEREC Omnicam gescannt und die Krone dann mit der CEREC Software V 4.4 (Sirona Dental, Bensheim, Deutschland) konstruiert bzw. funktionell optimiert. Ein an 46 radiertes Gipsmodell diente zur Erstellung einer Röntgenschablone. Nach knochenschonender Extraktion wurde mit eingesetzter Röntgenschablone ein DVT erstellt. In die Bilddaten wurde der intraorale Scan mit Kronenplanung importiert und mit der Galaxis Software (Sirona Dental, Bensheim, Deutschland) virtuell implantiert. Anhand der Daten wurde ein Insert geschliffen, das die Röntgenschablone durch perfekte Passung in eine Bohrschablone umwandelte.
3. Gingivale Ausformung
Die Bohrschablone ermöglichte unter optimaler Knochenausnutzung eine lagestabile Implantation. Mit aufgeschraubtem Scanpost wurde digital abgeformt. Auf die exakte Implantatposition konnte eine provisorische Abutmentkrone aus VITA CAD-Temp IS virtuell gestaltet werden. Die Ausformung und der Erhalt der gingivalen Strukturen standen dabei im Fokus. Okklusale und approximale Interferenzen wurden hier für eine ungestörte Einheilung noch konsequent vermieden. Der Rohling wurde unter Berücksichtigung der Schnittstelle beschliffen. Nach Ausarbeitung wurde die fertige Krone auf der Titanbasis adhäsiv befestigt und eingegliedert.
4. Definitive Versorgung
Nach viermonatiger Abheilphase zeigte sich ein ideales gingivales Emergenzprofil. Die fehlende Zementfuge der Abutmentkrone trug zur Entzündungsfreiheit bei. Nach erneutem Scan konnte die definitive Abutmentkrone aus VITA ENAMIC IS gefertigt werden. Der dentinähnliche E-Modul der Hybridkeramik ermöglicht die Kraukraftabsorption und lässt so eine langfristige Entlastung der knöchernen Strukturen um das Implantat erwarten. Nach Ausarbeitung und Individualisierung integrierte sich die Restauration harmonisch in gingivale Strukturen und Restbezahnung. Sofortimplantation und VITA IMPLANT SOLUTIONS (IS) haben ein effizientes Behandlungsprotokoll ermöglicht.
Bericht 08/16