Unter klinischer Beobachtung: Hybridkeramik auf Implantaten
Im Rahmen einer multizentrischen klinischen Anwendungsbeobachtung über einen maximalen Beobachtungszeitraum von vier Jahren wurde für VITA ENAMIC-Kronen auf Implantaten eine Überlebensrate von 98,7 Prozent ermittelt. Zahnärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz versorgten in dieser Zeit 38 Patienten mit insgesamt 60 Kronen. Die mittlere Tragedauer betrug bei Berichtserstellung 23,1 Monate. ZTM Claus Pukropp erläutert zentrale Untersuchungsziele und -ergebnisse.
Ziel der Untersuchung war es, die Eignung der Hybridkeramik VITA ENAMIC für implantatprothetische Kronenversorgung zu belegen. Zur Ermittlung der Überlebensrate (Abb. 1) wurden die Dezementierung der Krone sowie die Voll- oder Teilfraktur (Chipping) des Kronenkörpers als Verlustkriterium bewertet.
Versorgte Kieferbereiche und realisierte Versorgungsarten
Im Rahmen der klinischen Beobachtung erfolgten die implantatprothetischen Versorgungen zu 41 Prozent im Ober- und 59 Prozent im Unterkiefer. 91 Prozent der nachuntersuchten Rekonstruktionen lagen dabei in der Hauptkaudruckzone (Prämolarenbzw. Molarenbereich). Insgesamt wurden acht unterschiedliche Implantatsysteme eingesetzt. Die Mehrzahl der Implantataufbauten wurde wie folgt realisiert: In 90 Prozent der Fälle wurden individuelle Abutments oder monolithische Abutment-Kronen aus VITA ENAMIC auf TiBase-Klebebasen (72 Prozent) oder alternativen Titanbasen (18 Prozent) angefertigt. Die ermittelten Daten zu den implantatprothetischen Versorgungen folgen damit dem in der Literatur zu erkennenden Trend zu CAD/CAM-gefertigten sowie verschraubten Lösungen.
Ein erstes Fazit
Die Untersuchungsergebnisse zeigen für VITA ENAMIC-Implantatkronen eine mit alternativen Materialien vergleichbare oder bessere Überlebensrate1-3. Über den gesamten Beobachtungszeitraum wurde lediglich eine Kronenfraktur (nach 25 Monaten) dokumentiert. Diese Fraktur war nach Behandlerangaben auf eine deutliche Unterschreitung der empfohlenen Mindestwandstärke (1,0 mm okklusal) zurückzuführen. In Verbindung mit den absorbierenden und schadenstoleranten Eigenschaften lassen die ersten klinischen Ergebnisse für VITA ENAMIC-Implantatkronen eine langfristige Beständigkeit erwarten.
Bericht 09/15
Literaturhinweis
1) De Boever AL, Keersmaekers K, Vanmaele G, Kerschbaum T, Theuniers G, De Boever JA. Prosthetic complications in fixed endosseous implant-borne reconstructions after an observations period of at least 40 months. J Oral Rehabil. 2006 Nov;33(11):833-9.
2) Thoma DS, Brandenberg F, Fehmer V, Büchi DL, Hämmerle CH, Sailer I. Randomized Controlled Clinical Trial of All-Ceramic Single Tooth Implant Reconstructions Using Modified Zirconia Abutments: Radiographic and Prosthetic Results at 1 Year of Loading. Clin Implant Dent Relat Res. 2015 Apr 15.
3) Rinke S, Lange K, Roediger M, Gersdorff N. Risk factors for technical and biological complications with zirconia single crowns. Clin Oral Investig. 2015 Feb 7.
Quelle Abb. 1: Multizentrische klinische Anwendungsbeobachtung; VITA Zahnfabrik, Claus Pukropp et al., Bad Säckingen, Deutschland, 11/2014
Hinweis Abb. 1: Untersuchungsbericht veröffentlicht in Technisch-Wissenschaftliche Dokumentation VITA ENAMIC, VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland