Monolithische Versorgung aus HT-Zirkondioxid
ZTM Björn Czappa (m.c. zahntechnik, Oldenburg, Deutschland) hat die CAD/CAM-Rohlinge VITA YZ HT (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) erprobt und erläutert im Interview, wie sich aus dem hochtransluzenten Zirkondioxid mittels abgestimmter Färbeflüssigkeiten und Malfarben ästhetisch ansprechende monolithische Versorgungen herstellen lassen. Dazu beschreibt er die wesentlichen Verarbeitungsschritte und gibt wertvolle Tipps zum Einsatz der VITA YZ HT SHADE LIQUIDs.
DV: Bei welchen Indikationsstellungen sind monolithische Versorgungen aus hochtransluzentem Zirkondioxid sinnvoll?
ZTM Björn Czappa: Im Prinzip bei limitierten Platzverhältnissen, um Chipping vorzubeugen, und wann immer es schnell gehen soll. Letztlich muss aber immer patientenindividuell entschieden werden, ob monolithisches Zirkondioxid eingesetzt werden kann.
DV: Was sind die zentralen Schritte bei der Charakterisierung mit den Einfärbeflüssigkeiten VITA YZ HT SHADE LIQUIDs nach der CAM-Fertigung?
ZTM Björn Czappa: Bei dieser Einfärbemethode in Pinseltechnik wird zunächst SHADE LIQUID auf Kronenhals, Körperbereich und Schneide aufgetragen. Intensiviert wird der Effekt durch wiederholte Applikation der Flüssigkeit. Bei Bedarf kann dann noch mit Zusatzfarben gearbeitet werden.
DV: Welche der Flüssigkeiten empfehlen sich besonders für den Einsatz im okklusalen bzw. inzisalen Bereich und welche Effekte lassen sich damit erzielen?
ZTM Björn Czappa: Eine natürliche Tiefenwirkung inzisal wird mit Blue erzielt, Transparenz im Bereich der Höcker mit Grey. Die Zusatzfarben Chroma A-D eignen sich für Interdental- und Zervikalbereiche sowie zur Intensivierung der Fissuren.
DV: Nach dem Einfärben sind die Zirkondioxid-Restaurationen zu trocknen. Was gilt es bei der Trocknung zu beachten und wie ist dabei konkret zu verfahren?
ZTM Björn Czappa: Die Restaurationen lassen sich unter einer Infrarotlampe mit 250 Watt Leistung oder mit dem Trocknungsprogramm Pre-Dry VITA YZ HT SL in der Brenneinheit trocknen. Danach können sie im VITA ZYRCOMAT 6000 MS im HighSpeed-Modus gesintert werden.
DV: Nach dem Einfärben sind die Restaurationen mit Malfarben zu charakterisieren und glasieren. Warum ist dieser Schritt wichtig und worauf ist dabei zu achten?
ZTM Björn Czappa: Um die Gegenbezahnung vor Abrasion durch das Zirkonoxid zu schützen, sollten die Bereiche, die in Okklusion stehen, auf Hochglanz poliert und die Restaurationen dann mit einer zweifachen Glasurschicht überzogen werden. Geeignet ist z. B. VITA AKZENT Plus GLAZE LT. Der Glasurbrand darf bei max. 850 °C erfolgen.
Ein besonderer Dank gilt Frau Marita Heeren für die erstellten Fotoaufnahmen.
Bericht 03/16