Metallgerüste effizient mit Komposit verblenden – Schritt für Schritt erklärt
Die Verblendung von Metallgerüsten und Sekundärteilen mittels Komposit galt lange Zeit als ästhetischer und werkstofflicher Kompromiss. Mit modernen Verblendkompositen lassen sich jedoch ästhetische Ergebnisse erzielen, die mit Keramikverblendungen vergleichbar sind. VITA VM LC flow (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) ist ein Komposit dieser neuen Generation. Die thixotrope Eigenschaft des Materials bietet sowohl eine hohe Standfestigkeit bei der Applikation als auch eine gute Fließfähigkeit bei der Modellation. ZT Norman Zacharias aus Erfurt von Das Dentallabor – innovations for your smile (Kirchheim, Deutschland) zeigt in folgendem Beitrag Schritt für Schritt wie sich mit VITA VM LC flow hochästhetische Ergebnisse erzielen lassen.
1. Konzept und Vorbereitung
Seit Oktober 2016 arbeiten wir mit VITA VM LC flow. Die folgende Dokumentation zeigt exemplarisch eine NEM-Brücke auf zwei Implantaten, die nach dem Schichtkonzept von ZTM Björn Czappa mit dem Verblendkomposit verblendet wurde. Im ersten Schritt wurde zunächst das Gerüst abgestrahlt und mittels Primer konditioniert.Es folgte der Auftrag von PRE OPAQUE-Masse und danach wurde OPAQUE dünn appliziert, bis eine deckende glänzende Schicht vorlag.
2. Schritte der Verblendung
Mit CHROMA PLUS-Massen wurde begonnen, die Zahnhälse bzw. den basalen Anteil des Brückenglieds aufzutragen. Der Dentinkorpus wurde in diesem Fall nicht frei geschichtet; stattdessen wurde ein vollanatomisches Wax-up erstellt und mittels Silikonschlüssel, der komplett mit flow BASE DENTINE befüllt wurde, auf das Gerüst übertragen. Der vollanatomische Aufbau wurde lichtgehärtet und dann grob ausgearbeitet, d.h. um die Anteile für Schneide- und EFFECT-Massen reduziert. Mit CHROMA PLUS (CP3, helles Orange-Braun) wurden der Kern der Schneide intensiviert und Mamelons angelegt. VITA VM LC PAINT (PT5, helles Orange-Braun) sorgte dabei für zusätzliche Akzente. Danach wurde mit dezenten Nuancen von EFFECT ENAMEL (EE11, gräulich transluzent) ein transluzenter Effekt auf dem bereits geschichteten Dentin erzielt, der später im Mund nicht dunkel wirkt. Mit EFFECT ENAMEL (EE1, weißlich) wurden die Randleisten aufgehellt und eine Retzius-Linie nachgebildet. Schließlich wurde die Brücke mit Schmelzmasse (ENL light) final ausmodelliert. Zur Vermeidung der Inhibitionsschicht wurde vor der Endpolymerisation VITA VM LC GEL aufgetragen.
3. Empfehlung zur Finalisierung
Für die finale Ausarbeitung eignen sich feine Hartmetallfräser sowie entsprechende Gummipolierer, keine Steinchen und Diamanten. Sollen anschließend weitere Massen oder Malfarben aufgetragen werden, ist ein Benetzen der Oberfläche mit MODELLING LIQUID erforderlich. Applizierte Malfarben werden dünn mit Transparentmasse (WIN transparent) überzogen. Für die Politur empfiehlt sich eine gesternte Ziegenhaarbürste, welche die erarbeitete Oberflächenstruktur nicht beeinträchtigt.
4. Fazit und Erfahrungswerte
„Von Beginn an begeistert haben mich die CHROMA PLUS-Massen, denn sie sind absolut farbdeckend ohne zu leuchten und sorgen für eine natürliche Farbtiefe“, berichtet ZT Zacharias. Generell lassen sich nach seiner Erfahrung praktische Kenntnisse mit dem VITA VM-System 1:1 auf das VITA VM LC flow Verblendkomposit übertragen. So werden beispielsweise die Effektmassen identisch zur VITA VM-Keramik verarbeitet. Der vollanatomische Schichtaufbau mittels Konter funktioniert tadellos, sogar ohne Isolierung. „Mein Gesamtfazit: Mit VITA VM LC flow sind mit großer Leichtigkeit exzellente Ergebnisse erzielbar“, so ZT Zacharias.