Zahnmaterialien im Test: Hohe Beständigkeit bei MRP-Komposit!
Die Abrasionsstabilität der Prothesenzähne hat einen wesentlichen Einfluss auf den funktionellen und ästhetischen Langzeiterfolg der prothetischen Versorgung. Ein erhöhter Materialabtrag geht immer mit einer Bisssenkung einher, die sich negativ auf alle anatomischen Strukturen des stomatognathen Systems auswirkt und zu ästhetischen Defiziten führen kann. Im folgenden Interview berichtet Prof. Dr. Martin Rosentritt (Universitätsklinikum Regensburg, Deutschland) von In-vitro-Tests zur Verschleißbeständigkeit von Konfektionszähnen und seinen Erkenntnissen zu VITA Prothesenzähnen aus MRP-Komposit (Microfiller Reinforced Polymermatrix).
DV: Welche Prothesenzähne aus welchen Werkstoffen haben Sie untersucht?
Dr. M. Rosentritt: Insgesamt haben wir zehn Zahnfabrikate verschiedener Hersteller in Bezug auf ihre Abrasionsstabilität untersucht. Bei den Prothesenzähnen zeigten sich sowohl beim verwendeten Werkstoff als auch bei den angewendeten Herstellverfahren Unterschiede. Ein Teil der untersuchten Konfektionszähne war aus reinem Polymer, bei anderen Fabrikaten zeigt sich, dass lediglich äußere Schichten Füllstoffe enthielten und schließlich gab es auch Prothesenzähne wie den VITA PHYSIODENS, die vollständig aus Komposit gefertigt waren.
DV: Welches Testverfahren haben Sie bei Ihrer In-vitro-Studie angewendet?
Dr. M. Rosentritt: Wir haben einen so genannten Pin-on-Block (POB) Verschleißtest im Kausimulator an eingebetteten Prothesenzähnen durchgeführt. In 120.000 Zyklen wurde eine Steatitkugel mit einer Kraft von 50 N und einer Taktung von 1,2 Hz über die jeweiligen Konfektionszähne geführt. Um einen Temperaturlastwechsel zwischen 5 und 55 ˚C zu simulieren, wurde mit temperiertem destilliertem Wasser gespült.
DV: Was lassen die Resultate für die Langzeitbeständigkeit der Prothesenzähne erwarten?
Dr. M. Rosentritt: Der VITA PHYSIODENS Prothesenzahn aus MRP-Komposit zeigte im Test einen signifikant niedrigeren Verschleiß im Vergleich zu anderen getesteten Prothesenzähnen. Nach diesen Ergebnissen ist zu erwarten, dass VITA Konfektionszähne aus MRP-Komposit auch klinisch eine nachhaltigere Beständigkeit ermöglichen.
DV: Wie lässt sich die gute Abrasionsstabilität des VITA Zahnfabrikats im Test erklären?
Dr. M. Rosentritt: Der VITA PHYSIODENS wird, wie die Mehrzahl der VITA Prothesenzähne, aus MRP-Kompositmaterial gefertigt. Hierbei handelt es sich um ein hochmolekulares und hochvernetztes Acrylatpolymer mit silanisierten und homogen verteilten Siliziumdioxid-Mikrofüllkörpern, die in die Polymermatrix einpolymerisiert werden. Durch diese Mikrofüller wird die Polymermatrix zusätzlich verstärkt, was im Ergebnis zur guten Beständigkeit beiträgt. Ferner werden bei VITA in einem speziellen Verfahren alle Zahnschichten gleichzeitig verdichtet und gehärtet, sodass sich Grenzschichten vollständig durchdringen.
DV: Was sollten Techniker bei der Herstellung beachten, um beständige Prothesen zu gewährleisten?
Dr. M. Rosentritt: Die Prothetikaufstellung sollte mit dem stomatognathen System harmonieren. Bei Parafunktionen ist die Kaubelastung immer erhöht und abrasive Prozesse laufen verstärkt ab. Kauflächen sollten nach dem Einschleifen wieder glatt poliert werden, um abrasive Oberflächen zu vermeiden.
Bericht 07/17
Quelle Abb 1: Universität Regensburg, Prof. Dr. M. Rosentritt, Testreport No. 280_2, Bericht 11/15; Veröffentlichung in Tech.-Wiss. Dokumentation VITA Prothesenzähne, abrufbar via www.vita-zahnfabrik.com/prosthetics