Hybridkeramik im Labor: Ästhetische Resultate mittels VITA VM LC flow-Verblendung
Mit dem niedrigviskosen VITA VM LC flow Verblendkomposit und der Hybridkeramik VITA ENAMIC können hochästhetische Ergebnisse realisiert werden. Die positiven Verarbeitungseigenschaften des neuen Verblendkomposits, wie die exzellente Fließfähigkeit kombiniert mit guter Standfestigkeit, haben ZTM Jürgen Freitag besonders überzeugt. Er beschreibt im folgenden Beitrag die zahntechnischen Verarbeitungsschritte und gibt Tipps für den Einsatz im Laboralltag.
1. Neuversorgung im Frontzahnbereich
Bei dem 39-jährigen Patienten war infolge eines Unfalls eine Neuversorgung der Frontzähne 12, 11 und 21 erforderlich, da die vorhandenen metallkeramischen Kronen frakturiert waren. Der Patient wünschte sich eine möglichst kostengünstige, aber gleichzeitig ästhetisch ansprechende Lösung. So wurde entschieden, drei Kronengerüste aus VITA ENAMIC in der Zahnarztpraxis herzustellen und diese im zahntechnischen Labor individuell zu verblenden.
2. Herstellung und Konditionierung
Nach der computergestützten Konstruktion und Fertigung der Kronengerüste wurden diese zur Verblendung mit VITA VM LC Verblendkomposit vorbereitet. Zunächst wurden sie angeätzt und gründlich gereinigt, dann erfolgte die Silanisierung mit VITASIL und schließlich die Applikation von VITA VM LC MODELLING LIQUID. Nach kurzer Einwirkzeit konnte mit dem Auftragen der flow-Massen begonnen werden. Die Abbildungen A bis E zeigen beispielhaft anhand einer Frontzahnkrone die zahntechnischen Verarbeitungsschritte im Labor.
3. Verarbeitungshinweise und Erfahrungen
Für inzisale bläulich-transluzente Effekte ist nach eigenen Erfahrungen die Schmelz-Effektmasse EE9 sehr gut geeignet. Diese lässt sich aufgrund der hohen Standfestigkeit des flow-Materials präzise modellieren – selbst feinste Spitzen bleiben erhalten. Nach kurzer Lichthärtung folgt die Applikation der hellen Effektmasse EE1 sowie der glasklaren WINDOW-Masse (WIN). Für die Formkorrektur kommt die neutrale transluzente Masse (NT) zum Einsatz. Um die Entstehung einer Sauerstoff-Inhibitionsschicht zu vermeiden und die Ausarbeitung zu vereinfachen, empfiehlt sich nach kurzer Lichthärtung vor der Endpolymerisation der Auftrag einer dünnen Schicht VITA VM LC Gel.
4. Finalisierung und Eingliederung
Die im vorliegenden klinischen Fallbeispiel nach den beschriebenen zahntechnischen Verarbeitungsschritten verblendeten Kronen wurden nach Reinigung unter fließendem Wasser ausgearbeitet (Abb.1) und mit dem VITA ENAMIC Polishing Set technical poliert (Abb. 2). Nach der adhäsiven Eingliederung waren die Restaurationen optisch nicht von den metallkeramischen Kronen zu unterscheiden (Abb. 3). Abbildung 4 zeigt eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zur Kontrolle des Helligkeitswertes. Hervorzuheben ist der harmonische Übergang zur Gingiva, die sich völlig irritationsfrei darstellte und damit zum ästhetischen Gesamteindruck beiträgt (Abb. 5).
Bericht 09/15