Glas- und Hybridkeramik in einer umfassenden Versorgung kombiniert!
Wie sich die Werkstoffe Glas- und Hybridkeramik in einer Versorgung kombinieren lassen und welche ästhetischen Ergebnisse damit möglich sind, erläutert ZTM Björn Czappa (m.c. zahntechnik, Oldenburg, Deutschland) am Beispiel einer umfassenden Sanierung im Ober- und Unterkiefer. Ferner zeigt er in diesem Fallbericht, wie VITA ENAMIC (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) Kronen mittels lichthärtender Malfarben charakterisiert werden können, um so die Ästhetik natürlicher Zähne zu reproduzieren.
1. Ausgangssituation
Die Patientin litt seit längerem an starken Kopf- und Nackenschmerzen. Eine Kiefergelenkvermessung bestätigte den Verdacht auf eine Funktionsstörung. Die Oberkieferfrontzähne waren unregelmäßig abradiert, sodass eine Schieflage entstanden war (Abb. 1). Die bereits restaurierten Seitenzahnbereiche wiesen ebenfalls deutliche Defizite auf (Abb. 2). Nach Herstellung einer Schiene war die Patientin innerhalb kurzer Zeit schmerzfrei. Nach erfolgreicher dreimonatiger Schienentherapie entschied sie sich dann für eine entsprechende Komplettsanierung als dauerhafte Lösung.
2. Versorgung mit Glas- und Hybridkeramik
„Mit dem hier vorgestellten Patientenfall haben wir uns als Dentallabor auf absolutes Neuland begeben. Während die Oberkieferfront mit gepressten Glaskeramikkronen versorgt werden sollte (Abb. 3), sprach im Seitenzahnbereich alles für die Hybridkeramik VITA ENAMIC, die wir für diesen Fall erstmals nutzten (Abb. 4)“, berichtet ZTM Björn Czappa. Die Hybridkeramik ist deutlich elastischer als traditionelle Dentalkeramik und wirkt so quasi wie ein Stoßdämpfer. Hergestellt wurden die VITA ENAMIC-Seitenzahnkronen im CAD/CAM-Verfahren.
3. Charakterisierung und Finalisierung
Zur Reproduktion der natürlichen Ästhetik im Seitenzahnbereich wurden die HybridkeramikRestaurationen mit den lichthärtenden Malfarben des VITA ENAMIC STAINS KIT charakterisiert und mittels dem Verblendkomposit VITA VM LC flow (VITA Zahnfabrik) leicht individualisiert (Abb. 5). Für die Charakterisierung wurden die Hybridkeramik-Restaurationen konditioniert und danach die Malfarben appliziert. Im nächsten Schritt erfolgte die Zwischenpolymerisation und schließlich wurden die Oberflächen mit VITA ENAMIC GLAZE final versiegelt, wodurch die Haltbarkeit der farblichen Charakterisierung im feuchten Mundmilieu erhöht wird (Abb. 6).
4. Fazit
„Für uns war die Verarbeitung der genannten VITA Materialien eine Premiere und ich kann sagen, sie haben sich allesamt hervorragend verarbeiten lassen“, so ZTM Björn Czappa. Sein Fazit: Geht man mit ein wenig Geduld und Muße an die Sache heran und befolgt konsequent die Herstellerangaben, sind sehr gute Ergebnisse möglich (Abb. 7 bis 11).
Ein besonderer Dank gilt Frau Marita Heeren für die erstellten Fotoaufnahmen.
Bericht 03/16