Exzellente Tiefenwirkung bei Keramikrestaurationen
Die Reproduktion individueller Charakteristika – wie etwa Mamelonstrukturen, Anomalien und Kalzifikationen – ist eine besondere Herausforderung, wenn diese in der Tiefe der inneren Zahnstruktur liegen. Hier bieten die VITA INTERNO Massen (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) zur internen Charakterisierung von Restaurationen vielfältige Möglichkeiten. Die Farbmassen lassen sich zum Beispiel in Verblendkeramiken einmischen und sorgen so für mehr Leuchtkraft aus der Tiefe. In folgendem Beitrag berichtet ZT Renato Carretti (Zürich, Schweiz) anhand eines Fallbeispiels über den effektiven Einsatz dieser Massen.
1. Ausgangssituation
Im vorliegenden Fall war bei einem männlichen Patienten (55 Jahre) für Regio 22 eine vollkeramische Krone anzufertigen. Die Herausforderung lag darin, die Farbunterschiede zwischen den Nachbarzähnen zu überbrücken und die individuellen Charakteristika von Zahn 12 aufzugreifen. Für die Restauration wurde als Grundfarbton eine 3M2 ermittelt. Eine Neuversorgung von Zahn 11 lehnte der Patient ab.
2. Herstellungsschritte
„Meine erste Wahl für die Versorgung von Frontzähnen sind Kronen aus VITABLOCS RealLife (VITA Zahnfabrik). Die Rohlinge verfügen über einen integrierten 3D-Farbverlauf und bieten eine sehr natürlich wirkende Transluzenz“, so ZT Renato Caretti. Die Kronen wurden im ersten Schritt leicht reduziert und mit VITA VM 9 wieder aufgebaut. Für Farbeffekte aus der Tiefe kamen die VITA INTERNO Massen zum Einsatz. Final können Restaurationen dann noch mit VITA AKZENT Plus Malfarben charakterisiert und glasiert werden.
3. Hinweise und Tipps
Bei Verwendung von VITA INTERNO Farbmassen ist grundsätzlich darauf zu achten, dass diese mit Keramik zu überschichten sind. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um Farbmassen zur internen Anwendung. „Ich brenne sie in der Regel nicht, sondern führe lediglich einen Fixierbrand durch, damit sie an Ort und Stelle bleiben“, berichtet ZT Renato Caretti. Wegen der intensiven Farbwirkung sollten die Massen sehr sparsam eingesetzt werden.
4. Ergebnis und Fazit
Die Falldokumentation zeigt: Was auf dem Modell ggf. als überakzentuiertes Farbspiel wirkt, ist im Patientenmund oft gerade richtig, da viel der Wirkung intraoral sozusagen „geschluckt“ wird. Der natürlichmatte Glanz wurde erzielt, indem nach dem Glanzbrand noch einmal manuell mit Bimsstein poliert wurde. Das Gesamtergebnis in diesem Fall kann aus Sicht des Zahntechnikers zwar nur als bestmöglicher Kompromiss gewertet werden, entspricht aber so exakt den Wünschen des Patienten.
Bericht 03/16