Die Farbsättigung mit VITA AKZENT Plus CHROMA STAINS gezielt steuern
Bei Rekonstruktionen, die ganz oder teilweise eine Zwischenfarbe aufweisen, ist die naturnahe Reproduktion der Zahnfarbe meist anspruchsvoll. Die Chromazität der Versorgung muss punktuell oder vollständig angepasst werden, um der Zahnfarbe durchgängig präzise zu entsprechen. Mit den neuen VITA AKZENT Plus CHROMA STAINS (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) lässt sich die Farbsättigung keramischer Restaurationen gezielt steuern. Zahntechniker Renato Carretti (Zürich, Schweiz) zeigt anhand einer Frontzahnkrone, wie sich die Farbwirkung mit den neuen Malfarben systematisch beeinflussen lässt.
1. Patientenfall
Der Zahn 12 einer Pensionärin wurde mehrfach mit Komposit versorgt. Aufgrund der Defektgröße kam es immer wieder zu Chipping und Frakturen der direkten Restauration, sodass sich die Patientin nach eingehender Beratung entschied, den Zahn vollkeramisch überkronen zu lassen. Kein leichtes Unterfangen, da die benachbarten natürlichen Zähne in der ästhetischen Zone durch ihren Alterungsprozess ein individuelles Farb- und Lichtspiel zeigten, das es keramisch zu reproduzieren galt. Für die anspruchsvolle Einzelzahnrekonstruktion sollten vestibulär anatomisch reduziertes, multichromatisches Zirkondioxid und die facettenreiche Verblendkeramik VITA VM 9 zum Einsatz kommen. In einer ersten Sitzung wurde der Zahn präpariert, gescannt und provisorisch versorgt. Die ermittelte Grundzahnfarbe lag zwischen A2 und A3.
2. Vestibuläre Individualisierung
Das Kronengerüst aus Zirkondioxid wurde im CAD/CAM-Workflow designt, gefräst und gesintert. Die vestibuläre Reduktion wurde zervikal mit VITA VM 9 BASE DENTINE A3 und im Körperbereich mit A2 geschichtet. Aufgrund der hohen Transluzenz der natürlichen Restbezahnung wurde zur Schneide hin mit NEUTRAL und einer ganz dünnen Schicht WINDOW gearbeitet. Für eine transluzente Tiefenwirkung wurden die Flanken mit bläulich-transluzentem EFFECT ENAMEL 9 akzentuiert. Es folgte der erste Dentinbrand. Bei der Einprobe wirkte die Restauration noch deutlich zu hell. Der zervikale Bereich wurde daraufhin mit einer Drei-zu-eins-Mischung aus BASE DENTINE A3 und EFFECT CHROMA 3 (hellgelb) charakterisiert. Eine transluzente Wirkung an beiden Flanken wurde mit EFFECT STAINS 11 (blau) erreicht.
3. Farbspiel mit VITA AKZENT Plus
Um die facettenreichen Farbnuancen in der Schneide und im Körperbereich der Krone nachzubilden, wurde punktuell mit VITA AKZENT Plus CHROMA STAINS gearbeitet. „Die CHROMA STAINS sind sehr intensiv und auch in einer dünnen Schicht sichtbar. Gerade bei monolithischen Versorgungen ist das fantastisch“, beschreibt Carretti die Vorteile der Malfarben, die die zielgerichtete Steuerung der Chromazität ermöglichen. Im Schneidebereich wurde mesial und distal sowie im Körperbereich mit CHROMA STAINS A, im mittleren Schneidekantenbereich mit dem intensiveren B charakterisiert. Nach dem visuellen intraoralen Vergleich bei der Patientin wurden alle Charakterisierungen mit einem Malfarbenbrand fixiert.
4. Ergebnis und Fazit
Nach erneuter klinischer Einprobe zeigten sich alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden und nach der Ausarbeitung der Krone mit feinem Diamant und Schleifpapier konnte der Glasurbrand durchgeführt werden. Für eine natürliche Wirkung wurde der Glanz abschließend mit Polierbürste und Bimsstein reduziert, ohne die Farbwirkung herabzusetzen. Die VITA AKZENT Plus CHROMA STAINS ermöglichten mit ihrer steuerbaren Chromazität ein Farbspiel, das zur natürlichen Restbezahnung passte. Die Restauration erfüllte damit die hohen Erwartungen der Patientin.
Bericht 07/18